Das österreichische update-Magazin befragte mich letzte Woche für einen Artikel über den österreichischen Tourismus im Netz. Hier ist mein Beitrag.
Wie gut ist die österreichische Tourismusbranche im Netz vertreten? Also zB Plattformen wie Tiscover oder Online-Auftritte von Destinationen oder Hotels im internationalen Vergleich?
Sie werden lachen, aber online ist die österreichische Tourismusbranche im europaweiten Vergleich vorne dabei. Was Social Media betrifft, so haben einige österreichische Destinationen und Hotels schon vor Jahren erste Projekte umgesetzt. Das liegt auch an den Interessensvertretungen und an der Österreich Werbung, die den Trend Social Media Marketing frühzeitig erkannten.
Die
großen Destinationen hinken eher hinterher. Es gibt tatsächlich große österreichische Tourismusverbände, die glauben ohne einen Verantwortlichen für die Internet-Strategie auskommen zu können. Da wird dann Online-Strategie mit Online-Marketing verwechselt!
Was
Buchungsplattformen betrifft, so haben HolidayCheck, Hotel.info und HRS eindeutig den deutschsprachigen Markt erobert. Es konnten sich aber einige österreichische Special-Interest-Plattformen etablieren. Erwähnenswert ist natürlich auch das Reisenetzwerk
Tripwolf, das in Österreich entwickelt wurde und ein internationales Publikum anspricht.
Was machen Tourismusunternehmen im Social Media Bereich? Was wird sich da in den nächsten Jahren noch tun? Die Österreich Werbung hat bereits Apps für das IPhone und für Facebook umgesetzt. Österreichische Hotelketten, Einzelhotels und kleinere Destinationen sind zum Teil schon auf Twitter und Facebook vertreten. Ich merke aber, dass sich viele noch ein wenig schwer tun, über diese Kanäle so zu kommunizieren, dass es ihnen etwas bringt.
Da kommen oft langweilige oder sogar ärgerliche Meldungen. Wer freut sich denn, wenn er sich am Samstag auf Facebook einloggt, und dann von drei Unternehmensseiten mit guten Wünschen fürs Wochenende bombardiert wird?
Auf der anderen Seite ist das verständlich, denn wir befinden uns immer noch am Anfang. Man darf auch nicht vergessen, dass im klein strukturierten österreichischen Tourismus viele Betriebe personell unterbesetzt sind.
Übrigens, der
Österreichische Hoteliervereinigung bietet ab April erstmals einen Social Media & Online Sales-Lehrgang an. Der war bereits wenige Wochen nach der Ankündigung überbucht. Schön für mich, denn ich gehöre zu den ReferentInnen.
Was die Zukunft betrifft: Schon seit Jahren wird von der intelligenten Suche gesprochen. Die so genannte
„Semantic Search“ wurde inzwischen aber von der
„Augmented Reality“ überholt. Darunter versteht man die ergänzende Überlagerung von realen Bildern und Videos durch computergenerierte Zusatzinfo oder virtuelle Objekten. Die Anwendungsbereiche von Augmented Reality im Tourismus sind aufregend! Ich denke, spätestens wenn jeder von uns ein Smartphone besitzt, werden wir uns ein Leben ohne Augmented Reality nicht mehr vorstellen können.
Haben Sie Tipps für kleine Reise-Anbieter, um gefunden zu werden? Zb Kooperation mit Buchungsplattformen usw?Keine Frage, Kooperationen sind immer gut. Aber als Reise-Anbieter und Hotel darf man sich nicht voll und ganz darauf verlassen. Es ist wichtig, selbst einen guten Marketingplan zu entwickeln, umzusetzen und laufend an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Dabei spielt Social Media Marketing eine wichtige Rolle! Es war noch nie so einfach laufend im Radar der Gäste aufzuscheinen wie mit Social Media.
Der Beitrag über "Tourismusplattformen im Netz" erscheint im nächsten Update der Werbeplanung.at.
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